420: Für eine zeitgemäße Drogenpolitik

 

Wer mit aufmerksamer Nase durch Schwerte läuft wird es bemerken. Cannabis ist bei einigen unseren Mitbürger*innen beliebt. Und das teilweise auch ohne eine Erkrankung dahinter.

Dass ein vor allem regelmäßiger Cannabiskonsum zu vielen Problemen führen kann und dass man auch ein Problem mit Cannabis selbst kriegen kann, ist bekannt und sollte nicht verharmlost werden. Auch ist klar, dass Jugendliche Cannabis nicht konsumieren sollten, weil es zu teils erheblichen Entwicklungsschäden führt. Dies gilt alles bei Alkohol im Übrigen auch. Generell ist es verwunderlich, dass es 80%igen Alkohol im Supermarkt zu kaufen gibt, Menschen wegen 0,1 Gramm Cannabis aber verurteilt werden können. Die Freigrenzen sind nur ein Ermessensspielraum, die jede*r Staatsanwält*in anders auslegen kann. Für uns Grüne ist es nach wie vor nicht zu erklären, warum Cannabis verboten sein soll.

Erwachsene, mündige Menschen sind in der Lage zu entscheiden, mit welchem Mitteln sie sich berauschen möchten. Ihnen sollte in der Schule durch eine neutrale und sachliche Aufklärung erklärt worden sein, wo die Gefahren stecken und was es für Hilfen gibt, falls man doch mal in den Sumpf gerät. Das Argument, wir brauchen nicht noch eine Droge auf dem legalen Markt, hat wenig Gewicht neben den Folgen, die das Cannabisverbot hat. Es wird ein ruchloser Schwarzmarkt finanziert, in dem keine Regeln gelten, nur das Recht des Stärkeren. Der Jugendschutz bleibt komplett auf der Strecke. Nur die wenigsten Dealer fragen nach dem Alter, geschweige denn nach einem Ausweis. Hinzu kommt, dass teilweise noch andere Stoffe vertrieben werden und es eventuell auch Kostproben gibt. Der Verbraucherschutz wird nicht beachtet. Es wird gestreckt, was das Zeug hält. Egal ob mit Blei, Haarspray oder mit künstlichen und sehr gefährlichen Cannabinoiden. Dem Illegalen Markt geht es nur um Profit ohne Rücksicht auf den Konsumierenden. Verlässliche Angaben von THC oder CBD Gehalt fehlen. Hinzu kommt, dass die Polizei und die Justiz mit der Verfolgung belastet werden. Die Women- und Manpower fehlt an anderer Stelle.

Dieses Jahr ist Bundestagswahl. Da können alle unter anderem entscheiden, ob sie für eine repressive Prohibitionspolitik stimmen wollen, die den Zahlen nach bisher nur für Kriminelle profitabel war, oder ob sie für eine dem Menschen zugewandte Drogenpolitik stimmen wollen, die Eigenverantwortung und Angebote zur Hilfe ins Zentrum stellt.

Für letzteres standen die Grünen schon immer und stehen es auch am 26.09.2021.

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