Antragspaket zum Marktplatz: Kein Schnellschuss!

 

Die Grüne Ratsfraktion spricht sich dafür aus, den Baubeschluss zur Neugestaltung des Marktplatzes nicht übereilt zu treffen. Ein guter und mit allen Beteiligten abgestimmter Entwurf sei allemal besser als ein Schnellschuss, so die Meinung der Fraktion. Deswegen wurde ein Antragspaket für den Ausschuss für Planen, Bauen, Wohnen am 10. Februar eingebracht, dass eine breitere Bürger*innenbeteiligung ermöglichen, den Siegerentwurf nachbessern, Vorschläge und Bedenken aus der Stadtgesellschaft aufnehmen und Impulse für eine zukunftsfeste Innenstadtgestaltung setzen soll.

Die Neugestaltung des Marktplatzes mit ihren entsprechenden Planungsbausteinen ist eines der zentralen Elemente aus dem Integrierten Handlungskonzept „Zwischen Stadt und Fluss“. Daneben dient der Marktplatz mit seiner zentralen Lage und seinen verschiedenen Nutzungen (Marktplatz, Veranstaltungsort, Außengastronomie, Aufenthalt) als DER zentrale Ort in Schwerte für die Bürger*innen. Aufgrund dieser Bedeutung sollte ihm – auch, wenn die Zeit knapp ist und unter Pandemiebedingungen- die entsprechende Aufmerksamkeit, die einem Ort von solcher Bedeutung zusteht, zugestanden werden. Denn die Neugestaltung des großen und kleinen Marktplatzes betrifft nicht nur die unmittelbaren Anwohner*innen und Gewerbetreibenden, sondern alle Schwerter Bürger*innen. Der Markt mit St. Viktor und dem alten Rathaus sowie der angrenzenden Altstadt ist das Aushängeschild Schwertes und zentrales Identifikationsmerkmal. Seine Umgestaltung muss daher die Akzeptanz möglichst vieler Menschen finden.

„Die nunmehr fast ein Jahr anhaltende Pandemie solle keine Ausrede für eine mangelnde Beteiligung der hauptsächlichen Nutzer*innen sein“, so Natalie Kirsch, Fraktionssprecherin der Grünen. Im ersten Schritt der geplanten Beteiligung konnte sehr kurzfristig
mit Hilfe eines externen Dienstleisters eine Online-Beteiligung erfolgen. Inzwischen sollte die Stadt Schwerte im Umgang mit digitalen Formaten so weit fortgeschritten sein, dass es möglich ist, die Entwürfe vorzustellen und einer breiten Masse eine Möglichkeit der öffentlichen Diskussion einzuräumen. Zwar wurden weitere Nutzer*innengruppen (Initiativen, Akteur*innen, Anwohner*innen, Gewerbetreibende) inzwischen exklusiv befragt, ein großer Teil der zukünftigen Nutzer*innen bleibt dabei jedoch außen vor. Die Fraktion hat beantragt, dies vor einem Baubeschluss nachzuholen, wie im letzten Jahr von der Verwaltung zugesagt.

Ein weiterer Antrag zielt darauf ab, bereits bekannte Vorschläge aus der Stadtgesellschaft aufzugreifen und in den Entwurf einzuarbeiten. So soll etwa der Baumbestand erhalten und die Anzahl der Fahrradabstellplätze erhöht werden. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Einbeziehung des umliegenden öffentlichen Verkehrsraumes. Schließlich ist die Umgestaltung des Markplatzes und der beiden umliegenden Straßen eine Maßnahme, die die erwartbaren Anforderungen längerfristig im Blick haben müsse, da sie das Stadtbild in diesem Kernbereich der Stadt für die kommenden Generationen prägen wird. Ein bauliches Bekenntnis zur Mobilitätswende sei deswegen unumgänglich.

Michael Rotthowe, Ratsmitglied und Mitglied im APBW weist zudem darauf hin, dass eine Baumaßnahme in diesem Jahr für viele Gewerbetreibende nach Monaten des Lockdowns erhebliche, teils existenzbedrohende Umsatzeinbußen zur Folge haben könnte. Auch dieser Punkt solle bedacht und im engen Austausch mit den Betroffenen geklärt werden. Der Ausschuss tagt am 10. Februar in der Aula des FBG, die Sitzung ist öffentlich.

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