Die Stadt als Naturraum

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Die starke Natur in Schwerte

Naherholung ist das Entwicklungsziel am Rande der Metropole Ruhr. Das wichtigste Potenzial für Freizeit und Erholung bieten die Schwerter Grünzüge, der Schwerter Wald (Wildnisentwicklungsgebiet) und die freie Landschaft im Ruhrtal sowie die schon zum Sauerland zählenden Wälder jenseits der Ruhr. Dieses Potenzial gilt es zu betonen und weiter auszubauen. Der Weg ist bereits in die richtige Richtung geebnet und muss nun weiter verfolgt werden. 

Stadtgrün

Der Innenstadtbereich von Schwerte ist mit Grün nicht sehr reich gesegnet. Umso wichtiger ist es, das bestehende Grün zu erhalten und aufzuwerten. Von der Ruhr über den Nordwall, Neumarkt, Goethestraße und Hastingsallee zieht sich das einzige Grüne Band in Schwerte, das nicht zugebaut werden darf. Im Gegenteil: durch Baumpflanzungen, Entsiegelungen und weitere Maßnahmen muss das Grüne Band gestärkt werden. Es wird in Zukunft in heißen Sommern als Frischluftbringer und Abkühlfläche immer wichtiger werden.

Der Stadtpark sollte ebenfalls aufgewertet werden. Das Programm „100 Bäume sind auch ein Wald“ (wenn Bürger*innen einen Baum pflanzen wollen, gibt die Stadt die Hälfte hinzu) muss weitergeführt werden. Die Baumschutzsatzung ist in der Vergangenheit allzu oft umgangen worden, sie muss verschärft werden. 

Es soll eine Liste stadtbildprägender Bäume erstellt werden, die unter besonderem Schutz stehen müssen. Falls diese in privatem Besitz sind, muss Hilfe durch die Stadt beim Erhalt gewährt werden. Schwerte braucht einen kundigen Baumpfleger, der Erhalt und Neupflanzung von Stadtbäumen begleitet. 

Das Grün in der Stadt muss ein Grün von und für die Bürger*innen werden. Die Idee einer „essbaren Stadt“ könnte Leitbild werden. Dabei werden städtische Flächen mit Pflanzen bepflanzt, deren Früchte von jedem genascht werden können. Projekte von Gemeinschaftsgärten und ähnlichem sind zu unterstützen. Dach- und Fassadenbegrünung muss gefördert werden. Viele öde Straßenzüge können durch üppiges Begleitgrün erheblich verschönert und lebenswerter gemacht werden. 

Wald

Der Schwerter Wald ist neben den Ruhrauen der bedeutendste Naturschatz der Stadt. Ein Wald mit altem Baumbestand, wie er nicht häufig in Deutschland zu finden ist. Der Rat der Stadt hat dies auf grünes Drängen hin gewürdigt, indem er ein ökologisches Waldkonzept verabschiedete. Erhalt der Natur geht vor kommerzielle Nutzung, am konsequentesten im neu entstehenden Wildnisentwicklungsgebiet – quasi dem „Urwald von Morgen“- am Mutter-Möller-Weg.
Nun gilt es, darauf zu achten, dass dieses Konzept konsequent umgesetzt und mit Leben gefüllt wird. Insbesondere müssen Baumfällungen, die im Einzelfall möglich sind, genau überwacht werden. Der Wald wird in Zukunft von der Stadt selbst betreut, die bisherige Forstbetriebsgemeinschaft ist nicht mehr nötig. Der im Landschaftsschutzgebiet liegende Waldbereich im Elsebachtal bis oberhalb von Ergste an der Iserlohner Stadtgrenze dient neben seiner ökologischen Funktion der Naherholung und stellt ebenfalls eine schützenswerte Waldfläche in Schwerte dar. Die Stadt sollte sich bemühen, private Waldflächen anzukaufen, damit auch diese künftig ökologisch bewirtschaftet werden. Während reine Fichtenwälder wegen der zunehmenden Dürre heute großflächig absterben, spielt in einem naturnahen Wald wie in Schwerte das Waldsterben kaum eine Rolle. 

Ruhr und Ruhrauen

Die Ruhr als Lebensader der Stadt wurde hundert Jahre lang als Wassergewinnungsgebiet genutzt. Daher sind die Ruhrauen erfreulicherweise von Bebauung weitgehend frei geblieben. Wir werden alles dafür tun, dass das so bleibt. Die Renaturierungsmaßnahmen an der Ruhr kommen bald auch in Schwerte an. Dann wird die Ruhr wieder aus ihrer Einzwängung befreit, sie kann hier und da neue Arme ausbilden, mit Inseln und Schotterflächen für Fische und Vögel dazwischen. Dies wird besonders auf der Südseite geschehen (Bereich Ergste/Villigst; Westhofen). Sie muss weiterhin eine Fläche bleiben, die nur in Ausnahmefällen von Menschen (oder Hunden) betreten wird. 
Auf der Nordseite (Altstadt) sollen ebenfalls die noch freien Auenteile erhalten bleiben, zumal sie als Überflutungsflächen gebraucht werden. Durch kluge Lenkung und attraktive Angebote soll es ein ausgewogenes Verhältnis zwischen menschlichem Freizeitbedarf und Naturschutz geben. 
Um die Konflikte auf dem Ruhrtalradweg, insbesondere zwischen Villigst und Wandhofen, zu entschärfen ist unter anderem eine gut ausgebaute und beschilderte Ausweichroute zu planen und zu beschildern, die stadtnah (über den Markt) verläuft. Auch eine Freilauffläche für Hunde im Bereich der nördlichen Ruhrauen kann helfen, Konflikte zu verringern.
Die übrigen Gewässer in Schwerte können naturnäher gestaltet werden. Dies gilt etwa für die letzten 300 Meter des kanalisierten Mühlenstrangs vor der Mündung. Auch für den Elsebach ist zu prüfen, wie Überschwemmungen im Elsebad künftig verhindert werden können, z. B. indem bestimmte Wiesen als Regenrückhalteflächen ausgebildet werden. Weitere Verrohrungen von Bächen sind abzulehnen, etwa beim Offerbach. 

Das hast du davon:
Eine gesunde Natur direkt vor deiner Haustür und damit auch mehr Gesundheit für dich. Eine blühende und lebendige Umgebung in der Stadt, in der du dich wohlfühlst.

 

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