Der Rat hat entschieden. Mit denkbar knapper Mehrheit von nur einer Stimme hat der Rat den Vorhabenbezogenen Bebauungsplan für Pferdekämpers Wiese passieren zu lassen. Damit wird das letzte Grüne Band in der Innenstadt der Vergangenheit angehören. Schade, meinen die Grünen.
Trotz der erst kürzlich festgestellten Klimanotstandes im Herbst 2019 hat der Rat in geheimer Abstimmung denkbar knapp der Eröffnung eines Bebauungsverfahrens zugestimmt.
Nach intensiver Diskussion und beharrlichen Stimmen aus unterschiedlichen politischen Lagern, diese wichtige Entscheidung nicht mit einer knappen Mehrheit auf den Weg zu bringen, sondern noch einmal in einer Fachdiskussion zu überdenken, ließ der Bürgermeister abstimmen. Damit wird eine der letzten Grünflächen der Innenstadt bebaut.
Pferdekämpers Wiese ist die letzte, stille Grün-Oase im Innenstadtbereich. Umschlossen von Häusern ist diese versteckte Grünfläche mit Obstbaumwiese an der alten Stadtmauer ein wahres Kleinod in der Schwerter City.
Damit aber nicht genug: Diese Oase gehört zu einem umfassenden Grünzug, der sich vom Hellpoth mit der Allee in der Goethestraße und über die Hastingsallee fortsetzt und schließlich in einer ausgeweiteten Parkfläche gegenüber dem Rathaus endet. Dieses Grüne Band ist im Sommer für die Belüftung und Kühlung der Innenstadt unerlässlich und trägt zu einem erträglichen Stadtklima in Zeiten des Klimawandels bei.
Wir können in Schwerte nicht einfach weitermachen wie bisher, meinen die Grünen: Boden versiegeln, Bäume fällen, Grünflächen aufgeben zu Gunsten von Wohnungen, Zufahrten und Tiefgaragen für Autos. Wir brauchen in der Stadt Grünoasen und Bäume zur Verbesserung des Stadtklimas – eher mehr davon als weniger, damit die Menschen sich wohlfühlen können.
Umdenken und intelligente Stadtplanung sind notwendig. Das muss auch für den Wohnungsbau heißen: Nachverdichten, Aufstocken, und dort bauen, wo der Boden schon versiegelt ist.