Verkehr

<Vorwort | Übersicht | Stadtentwicklung >

Mobil und sicher in Schwerte

Die Verkehrspolitik ist für Schwerte ein zentrales Zukunftsthema und betrifft massiv das tägliche Leben aller Bewohner*innen.

Viel befahrene Straßen, gesundheitsschädliche Abgase, Lärm verursachen physische und psychische Belastungen. Und das sind nur einige der Auswirkungen durch die einseitige Verkehrspolitik in Schwerte, die den motorisierten Individualverkehr über Jahrzehnte in den Vordergrund gestellt hat. Die Konsequenzen dieser Denkweise betreffen alle Schwerter Bürger*innen.  Vor allem trifft es die Menschen mit geringeren Einkommen, die an viel befahrenen Straßen wohnen. Hier sind sie Tag und Nacht mit Lärm und giftigen Emissionen konfrontiert.

Wir halten städtische Mobilität für ein Grundrecht, von dem niemand ausgeschlossen werden darf.

Es geht letztlich um mehr Lebensqualität für alle: 

  • Um die Erhöhung der Bewegungs- und Aufenthaltsqualität in der Innenstadt
  • Die Stärkung des Fußgänger-, Radfahrer- und öffentlichen Nahverkehrs
  • Um das Ende der Bevorzugung des Autoverkehrs
  • Die Verringerung von Kohlendioxid und Staubemissionen.

Dabei ist es möglich, mit besseren und günstigeren Angeboten der Bahn und im ÖPNV und mit einem durchdachten Konzept für den Individualverkehr auch in Schwerte eine bessere Lebensqualität für alle zu erreichen. Während der Beschränkungen durch die Pandemie konnten wir in Schwerte die positiven Auswirkungen eines reduzierten Pkw- und Lkw-Verkehrs konkret erfahren.

Wir benötigen ein bedarfsgerecht und zukunftsweisend ausgebautes Radwegenetz. Verkehrswege sollen von außen nach innen geplant werden, das heißt:  zuerst wird der Platz für Fußgänger*innen und Radfahrer*innen festgelegt, dann wird der Raum für den ÖPNV definiert, und dann erst wird der Bedarf für den motorisierten Individualverkehr bestimmt. 

Schwerte will bis 2050 klimaneutral sein. Wir möchten dieses Ziel früher erreichen. Wir möchten für Schwerte eine Verkehrswende, die das Leben aller in der Stadt lebenswerter macht, eine Stadt, die Mensch und Natur als Mittelpunkt definiert.

Nach der Kommunalwahl wollen wir als BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN folgende Schwerpunkte setzen:

 

Im Innenstadtbereich:

Wir setzen uns für eine konsequente Weiterverfolgung des „Mobilitätskonzepts 2025“ ein, das für Schwerte im Jahr 2016 unter umfangreicher Bürgerbeteiligung verabschiedet wurde. Hierzu fordern wir eine Statuserhebung zum Umsetzungsstand (im März 2020 im Rat beantragt) und die Einbeziehung neuer Erkenntnisse und Vorschläge, unter anderem  aus den Masterarbeiten des Wintersemesters 2019 der Technischen Universität Dortmund, Fakultät Raumplanung.

Wesentliche Schwerpunkte sind für uns:

  • Eine höhere Lebensqualität durch Gleichwertigkeit von Fußgänger-, Fahrrad- und Autoverkehr
  • Ausweisung der Übergänge Nordwall / Hüsingstraße und Hagener Straße /  Mährstraße / Markt als verkehrsberuhigte Bereiche
  • Schaffung einer Fahrradzone gemäß der Novelle zur StVO
  • Konsequente Parkraumbewirtschaftung, Preisgleichheit zwischen Parkhäusern und Parkplätzen
  • Tempo 30 
  • Unterbindung des Durchgangsverkehrs

 

Im öffentlichen Nahverkehr:

Eine Steigerung der Attraktivität durch ein dichteres ÖPNV-Netz, eine bessere Taktung und durch eine attraktivere Preisgestaltung.
Erarbeitung eines digital vernetzten Mobilitätskonzept, das ÖPNV, Fahrrad- und Autoteilen miteinander vernetzt.
Wir streben eine Vereinfachung der Tarifstruktur des VKU an.
Ein kreisweites Sozialticket für alle öffentlichen Verkehrsmittel ist ein wichtiges Mittel, um mehr soziale Gerechtigkeit zu schaffen und die Verkehrswende in Schwerte voranzubringen. 

Für die Außenbezirke:

Wir wollen eine sichere Erreichbarkeit der Innenstadt durch Erschließung neuer Fußgänger- und Radwege. 
Wir streben die Errichtung von Parkplätzen (durch Umnutzung oder Überbauung bereits versiegelter Flächen) an den Ausfallstraßen mit kostenlosem Shuttle-Service in die Innenstadt an.
Wir fördern die Errichtung von Elektro-Ladesäulen in Wohngebieten und an dezentralen Parkplätzen außerhalb der Innenstadt. 
Die Einrichtung von Verleihstationen für Lastenräder in allen Stadtteilen

Für den gesamten Stadtbereich:

Wir wollen die Unterbindung des Durchgangsverkehrs durch Schwerte durch weiträumige Umleitung, insbesondere von Bundesstraßen (B236) und Querverbindungen (Hagener Straße) zwischen den Autobahnen A1 und A 45 erreichen. 

Wir kämpfen für ein Tempolimit von 100 km/h auf den Autobahnen  im Stadtgebiet, um Lärm und Emissionen zu verringern. 

Wir fordern eine Verordnung zum Errichten von Elektroladesäulen bei Neu- und Bestandsbauten.

Der Anteil des Radverkehrs in Schwerte soll durch ein ausgebautes Radwegenetz und durch angemessene Abstellmöglichkeiten erhöht werden.

Es wird auf Barrierefreiheit für alle Verkehrsteilnehmer*innen geachtet, insbesondere für Menschen, die auf einen Rollstuhl oder Rollator angewiesen sind.

Förderung der Elektromobilität: Unterstützung bei der Anschaffung von E-Lasten-Fahrrädern, Schaffung eines Bikesharing Systems. 

Fazit: Mit einem umfassenden Verkehrskonzept wollen wir folgendes für Schwerte erreichen:
  • Der öffentliche Nah- und Fernverkehr wird zukünftig CO2-neutral betrieben
  • Durch die Digitalisierung kann der ÖPNV individuelle Mobilitätswünsche zielgenau erfüllen
  • Der Takt der öffentlichen Verkehrsträger ist lokal, regional und überregional abgestimmt
  • Es gibt garantierte Anschlüsse, dichte Taktungen und eine Abstimmung von Bus und Bahn
  • Fahrrad und Autoteilen sind Bestandteile des Angebots
  • Die Angebote der unterschiedlichen Anbieter sind über eine App jederzeit abrufbar und barrierefrei nutzbar

Es sind Teile des Platzbedarfes für den motorisierten Individualverkehr in der Stadt im Vergleich zu 2020 zurückgegangen, der Raum steht den Fußgänger*innen wieder zur Verfügung. Der Straßenraum ist umverteilt: mehr Platz für Rad- und Fußverkehr. 
In der Stadt entstehen neue Flächen mit Blühwiesen, kleinen Wäldchen und Parks mit hoher Aufenthaltsqualität. Schwertes Innenstadt wird attraktiver durch freie Plätze und mehr Begrünung.
Die gesamte Innenstadt innerhalb von Béthune-, Karl-Gerharts-, Beckestraße und dem Ruhrtal wird zu einem Shared-Space (gemeinsamer Raum, d. h. nicht das Auto beherrscht die Straße, sondern alle Verkehrsteilnehmer sind gleichberechtigt). Die Erreichbarkeit der Innenstadt mit dem PKW bleibt erhalten, der Durchgangsverkehr wird jedoch durch Poller in der Hagener Straße unterbunden, die allerdings für den Busverkehr ferngesteuert versenkt werden können.
Die Richtgeschwindigkeit bestimmen die Nutzer des Shared-space gleichberechtigt.
Die Nutzung des ÖPNV ist für alle Schwerter Bürger*innen innerhalb des Stadtgebiets kostenlos.
Der Schwerter Rat stimmt sich mit den Nachbarstädten und Kreisen ab, um das System der unterschiedlichen Verkehrsverbünde zu vereinfachen und Tarife zu vereinheitlichen. Eine App ermöglicht den günstigsten, schnellsten oder kürzesten Weg innerhalb des Einzugsgebietes unter Einbeziehung verschiedener Verkehrsträger zu ermitteln.  Der VKU ist mit anderen Verbünden zusammengelegt, um Synergien zu schaffen und Kosten zu sparen.
Straßen können von Fußgängern ohne Ampeln sicher überquert werden.  Innerhalb der Stadt Schwerte sind Verkehrsschilder abgeschafft, es gilt einheitlich Tempo 30, in der Innenstadt Schrittgeschwindigkeit.
Es gibt keinen Durchgangsverkehr mehr in Schwerte.
Die Stadt muss weiträumig umfahren werden. Abstellmöglichkeiten für Pendler*innen stehen  außerhalb der Stadt bereit.

Das hast du davon:
Eine Stadt, in der sich kleine und große Menschen sicher bewegen können. Ein Schwerte, in dem jeder mobil sein kann, ohne andere damit belasten zu müssen. 

 

<Vorwort | Übersicht | Stadtentwicklung >