Neue Mobilität wagen

Im letzten AUKM haben wir Grünen uns u.a. für folgende Projekte stark gemacht, die mit geringen Kosten und kleinem Aufwand deutliche mobilitätspolitische Schritte in die Zukunft ermöglichen können:

1) Rathausstraße: In bestimmten Bereichen wird der Gehweg durch parkende Autos so beschränkt, dass sich begegnende Personen nicht aneinander vorbeikommen und Kinderwagen und Rollstuhlfahrer:innen Schwierigkeiten haben durchzukommen. Diese Analyse wird von allen Beteiligten im Umweltausschuss geteilt. Wir Grünen haben deshalb beantragt, durch neue Markierung das Schrägparken in ein Längsparken zu verändern. Dadurch würde der Gehweg deutlich verbreitert, die Fahrbahnbreite bliebe erhalten und das für Fahrradfahrer:innen gefährliche Ausparken vermieden. Einziger Nachteil: die Zahl der Parkplätze würde sich verringern. Ergebnis: Nur wir stimmen für diese Maßnahme, alle anderen sind dagegen. Stattdessen wird auf einen geplanten größeren Umbau der Rathausstraße verwiesen, der die gleichen Ziele verfolgt (!) und der möglicherweise in 5 Jahren umgesetzt wird.

2) Verkehrsversuch: Tempo 20 wird auf einigen Straßen in der Innenstadt eingeführt: Dafür sprechen sich alle Fraktionen aus, mit Ausnahme der FDP. Die Sperrung für den Durchgangsverkehr im südlichen Bereich des Postplatzes wird uns erneut beantragt: dieses Mal in einer Variante, mit der die verkehrspolitischen und juristischen Bedenken der Stadtverwaltung ausgeräumt sind (Linksabbiegen aus der Haselackstraße bleibt bestehen). Die versuchsweise Sperrung wurde 2022 gemeinsam von allen Parteien mit Ausnahme der SPD beantragt. Es gibt nach wie vor viel Zuspruch in der Politik für diese Maßnahme, befürchtet wird allerdings, dass die Schwerter Bevölkerung einen solchen Schritt nicht akzeptiert. Der Antrag wurde abgelehnt.

Was wir einbringen, wird meist positiv diskutiert, vor den politischen Konsequenzen wird jedoch mehrheitlich zurückgeschreckt. Frei nach dem Motto der Kabarettistin Sissy Perlinger: „Nicht das Erreichte zählt, das Erzählte reicht.“ Wer möchte, dass es beim innerstädtischen Autoverkehr bleibt, wie es ist, der wird erreichen, dass alles immer problematischer wird: Denn der Autoverkehr nimmt immer noch zu.

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