Waldfest

Über 60 Menschen, darunter viele Kinder, konnten die Grünen bei ihrem Waldfest am Ebberg  begrüßen. Mit diesem Fest wurde das ökologische Waldkonzept für den Schwerter Stadtwald gefeiert, das der Grüne Adrian Mork verfasst hatte und das vom Rat der Stadt einstimmig beschlossen worden ist. Der international anerkannte Waldexperte Lutz Fähser betonte, was für ein Glücksfall der Schwerter Wald mit seinen z. T. 140 Jahre alten Buchen und das neue Bewirtschaftungskonzept sei. „Wälder unterhalten sich selbst. Der Wald braucht keine Hilfe durch menschliche Eingriffe, im Gegenteil. Der Förster sollte immer begründen müssen, wenn er überhaupt im Wald eingreift.“ Die Vorstellung, alte Bäume müssten gefällt werden, damit junge Bäume mehr Licht hätten, sei falsch. Die jungen Bäume wachsen so oder so. Nur ein Wald mit dichter Blätterkrone aber kann Feuchtigkeit halten und so auch Dürreperioden wie im letzten Sommer widerstehen. 
Mork wies darauf hin, wie der Waldboden durch die heute verwendeten schweren Maschinen zur Baumfällung zerstört wird. „Was in tausenden Jahren an Leben im Boden erzeugt wurde, kann so in wenigen Minuten zerstört werden.“ Am Ebberg sah man immer wieder die tiefen Spuren der Harvester. Aber man sah auch umgestürzte Bäume mit ihrem Totholz. „Dieses tote Holz ist Quelle vielfältigen neuen Lebens, von Pilzen, Flechten, Insekten“, so Fähser. Wer es einfach entfernt, raubt dem Wald ein Stück Leben. 
 
Zusätzlich zu dieser Waldführung wurde noch eine vogelkundliche Führung, eine Kräuterwanderung mit Claudia Weigel und eine Walduntersuchung mit Marianne Degwer angeboten. 
Die Vielzahl der gefundenen essbaren Kräuter – wie Vogelniere, Schabockskraut, Hunderebe, Bärlauch, Knoblauchrauke oder Brennnessel wurde gehackt und in einen leckerer Kräuterquark angerührt, den die Teilnehmer sich auf Baguettes schmecken ließen. 
Die Walduntersuchung, an der besonders viele Kinder teilnahmen, ging mit Lupengläsern in den Wald. Vorsichtig wurde unter Laub oder Baumrinde gesucht und die gefundenen Insekten mit Pinseln ins Glas geschoben. Dort konnten sie in Ruhe betrachtet werden. Nacktschnecken, Kellerasseln, Ameisen, Käfer wurden den Kindern erklärt und bestaunt. Anschließend wurden die Insekten natürlich vorsichtig wieder an ihr Zuhause zurückgebracht. Marianne Degwer hielt über einem Ameisenhaufen ein Stück Papier – die Tiere fühlten sich angegriffen und spritzten Gift, das man an dem Papier riechen konnte. An Tannen- und Kiefernzapfen ließ sich beobachten, ob eine Maus oder ein Eichhörnchen daran genagt hatte. 
 
Eine dreiköpfige Gruppe, die im Hambacher Forst aktiv geworden war, kletterte mit Seilen an Baumstämmen hoch – wie es die Baumhausbewohner im Hambacher Forst getan hatten. Einige der zuschauenden Kinder (und auch Erwachsene) taten es den Kletterern nach, natürlich gut beschützt durch ihre Lehrmeister. 
 
„Wir hatten Glück mit dem Wetter, viel besser, als vorher angekündigt, und so war überall die Stimmung gut. Wir freuen uns, wenn wir den Menschen in Schwerte verdeutlichen konnten: der Wald ist nicht einfach da – wir müssen aufpassen, dass wir ihn so behalten, wie er ist. Wir versprechen, uns dafür einzusetzen, dass das beschlossene Waldkonzept auch mit Leben erfüllt wird“, so fasste Michael Rotthowe vom Vorstand der Grünen seine Eindrücke zusammen. 
 

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