Windkraftanlagen in Schwerte und Iserlohn – Ein Positionspapier


BÜNDNIS 90 DIE GRÜNEN, Schwerte.

Der Ausbau der Windkraft in Nordrhein-Westfalen ist unter der schwarz-gelben Koalition in Düsseldorf nur sehr schleppend vorangekommen, teilweise sogar eingebrochen. Damit sind wir in NRW von dem theoretischen Ziel der Verdoppelung dieser sauberen Energie auf 12 Gigawatt Strom bis zum Jahr 2030 meilenweit entfernt.

Dieses Ziel ist ja auch schon immer in schwarz-gelben Zeiten ein sehr theoretisches Ziel gewesen, wie Hans Hierweck, Landtagskandidat BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN für den südlichen Kreis Unna, feststellt, denn es wurden „einfach viele zu viele optimistische Annahmen bei der Definition dieses Zieles gemacht, um dann direkt wieder von der Landesregierung früh gekippt zu werden“ Mit dieser Einschätzung befindet sich Hans Hierweck in Übereinstimmung mit dem Landesamt für Umwelt, Natur und Verbraucherschutz (LANUV), die zu einem ähnlichen Ergebnis kommt.

Die aktuellen politischen Entscheidungsträger im Land und in Schwerte gehen – trotz Klimawandel und trotz der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu kriegsführenden Diktaturen- gegen heimische regenerative Energiequellen und damit massiv gegen den Ausbau der Windkraft, in unserer Region vor.

Und dass, obwohl gerade die regenerative Energie – insbesondere die Windkraft – uns nicht nur vor dem fortschreitenden Klimawandel schützt und unabhängiger von Drittländern macht, sondern auch unserer Region Chancen bietet, die wir als Schwerter bei der fossilen Energieerzeugung nie gekannt haben.

Nachstehend hier ein kleiner Auszug zu Vorteilen der Windkraft gegenüber allen anderen Energieträgern – auch oder gerade – für Schwerte:

  • Schwerte wird mit der Windkraft unabhängiger von der fossilen Energieversorgung und von aggressiven Despoten. Das bei geringster Flächenversiegelung und Umweltbelastung.
  • Mit der Windkraft trägt Schwerte in einem erheblichen Maß zum Klimaschutz bei und leistet einen verantwortlichen Beitrag zum Weltklima.
  • Die Flächenversiegelung bei einem Windrad ist vertretbar. 2.500 qm für den aufbauenden Kran, 400 qm für das Windrad selbst, 4,5 Meter breite Wege für die Anlieferung, die später nach Errichtung wieder zuwachsen und dann nur noch für die Wartung benötigt werden.
  • Ein modernes Windrad liefert Strom für 3.500 4 Personen – Haushalte. Bei aktuell 12.000 Haushalten in Schwerte wäre die Region schon mit 4 Windrädern vollständig autark bei der Stromversorgung von Privathaushalten.
  • Mit 4 Windrädern hätten wir unseren Beitrag zu einer zukunftsorientieren Energieversorgung in Schwerte geleistet, denn damit wären ca. 2% der Stadtfläche mit Windkraft bebaut und entsprächen damit der Ausbauforderung unserer Bundesregierung.
  • Der Rückbau eines Windrades kann mit dem Errichter vereinbart werden und erfolgt technologiebedingt meistens nach 25 Jahren. Die verwendeten Materialien sind recyclingfähig, die Fundamente einschließlich Verkabelung werden vollständig entfernt. Auch das ist bei keiner fossilen Energieerzeugung oder gar mit Atomkraft möglich.
  • Die Wertschöpfung bei Planung, Projektierung, Errichtung und Wartung kann in der Schwerter Region bleiben, es entstehen neue, zukunftsweisende Arbeitsplätze vor Ort.
  • Die Stadt Schwerte kann als Kommune am Ertrag der Windkraft beteiligt werden.
  • Der Windparkbetreiber muss nicht zwingend ein Privatunternehmen sein, es kann auch die Kommune oder ein regionaler Energieversorger sein.
  • Bürgerenergiemodelle sind möglich und lässt die Menschen aus der Region an der Stromerzeugung direkt materiell profitieren.

Natürlich gibt es immer wieder Mythen rund um die Windkraft. Argumente wie Schatten-wurf, Infraschall. Flächenversiegelung werden hier meistens genannt.

Und natürlich gibt es auch darauf wissenschaftliche Antworten.

Nachstehend auch hier ein kleiner Auszug auf Mythen und Antworten rund um die Windkraft:

  • Wohneigentum erfährt eine Wertminderung in der Nähe von Windrädern:
    Sämtliche seriösen Studien kommen zu dem Ergebnis, dass Windenergieanlagen keinen Einfluss auf die Immobilienpreise haben.
  • Windräder töten den Rotmilan
    Insbesondere der Rotmilan wird durch die Windkraft als gefährdet gesehen.
    Neueste EU Studien zeigen jedoch: Die häufigste menschengemachte Todesursache bei Rotmilanen ist das Gift. Wenn beispielsweis Rotmilane tote Ratten oder Mäuse fressen, die an Giftködern verendet sind. Bei Windkraft ist es hingegen die Regel, dass sich die Rotmilane 1000 Stunden im Windpark bewegen können, ohne dagegen zu fliegen.“
  • Der Infraschall von Windrädern macht krank.
    Solang man ein Windrad nicht hören kann, gibt es auch keinen Infraschall, alle anderen Annahmen zum störenden Infraschall sind selbsterfüllende Prophezeiungen und nicht seriös.
  • Der Schatten eines Windrades ist lang und es wird ein großes Gebiet beeinträchtigt. Daher darf er nicht mehr als 30 Minuten pro Tag und 30 Stunden pro Jahr auf ein Wohngebäude fallen. Voraussetzung des Schattenwurfes ist die Nähe zur Wohnbebauung, das Wetter, die Jahreszeit etc. Hinzu kommt die Option, dass das Windrad sogar in dieser kurzen Zeit (im schlechtesten Fall 30 Minuten am Tag) abgeschaltet werden kann.

Diese und weitere Punkte werden vor jeder Errichtung eines Windrades über die Vorgaben des Bundesnaturschutzgesetzes (BNatSchG) sowie des Leitfadens „Umsetzung des Arten- und Habitatschutzes bei der Planung und Errichtung von Windenergieanlagen in NRW“ des LANUV und des MULNV, als auch durch unabhängigen Naturschutzgutachtern auf deren vorhabenspezifischen Auswirkungen auf Natur, Mensch und Landschaft in einem Umweltgutachten untersucht.

Kein Windrad entsteht leichtfertig, die Zulassungszeiten dauern lange 6 Jahre, weil alle Eventualitäten (berechtigt oder unberechtigt) berücksichtigt und geprüft werden müssen. Die Errichtung hingegen dauert kurze 3 Monate.

Fazit: Die Windkraft soll neben der Photovoltaik die wichtigste künftige Energiequelle, auch für Schwerte, werden. Mit Windkraft erreicht unsere Region die Unabhängigkeit von Dritten und trägt zur Erreichung des 1,5 Grad – Ziels entscheidend bei. BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN unterstützen vollumfänglich den Windkraftausbau auf ausgewählten und geprüften Flächen in Schwerte.

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2 Kommentare

  1. Wir müssen angesichts der verheerenden politischen Entscheidungen der beiden letzten Kanzler/in unsere Notlage begreifen und jede Möglichkeit an nachhaltige Energie zu kommen nutzen. Die Alternativen zu dieser Politik sind verbrannt! Dass das gerade den Grünen auf‘ s Butterende schlägt ist bemerkenswert. Beeilen wir uns, in 7 Monaten ist Winter!

  2. Guten Tag,

    Ihr Engagement für die Windkraft finde ich gut. Anstatt eines neuen Gewerbegebietes im Bereich des Wannebaches sollte die Stadt Schwerte dort die Errichtung von Windrädern prüfen. Abstandsflächen sollte dort kein Problem sein. Energiereicher und erneuerbare Energien sollten Priortät haben.