Treffen Schwerter Naturschutzgruppen und interessierter BürgerInnen am Mühlenstrang

Auf Einladung der Grünen haben sich am Donnerstag Nachmittag (20.09.) verschiedene Schwerter Naturschutzgruppen und interessierte BürgerInnen am Mühlenstrang getroffen, um über aktuelle Planungen zu sprechen, Teile der Ruhrauen, insbesondere die große Wiese östlich des Mühlenstrangs, touristisch zu erschließen.

Zunächst kritisierte Christian Schmidt als Nachbar, dass es bei diesen doch sehr weitreichenden Planungen überhaupt keine Möglichkeit der vorherigen Bürgerinformation, geschweige denn Bürgerbeteiligung gegeben habe. Der Hochwasserschutz verbiete diese Planungen. In einem Überschwemmungsgebiet sei es so, dass jegliche Aufbauten bei Hochwasser zügig abgebaut werden müssten. Dies sei aber mit den geplanten Stegen, Brückchen und Türmchen nicht möglich, und so bestehe die Gefahr, dass sich bei Flut Teile lösten und anderswo Unfälle auslösen könnten.

Dieter Ackermann von AGON erklärte, er sehe überhaupt keinen Sinn darin, diese funktionierende Wiese für Menschen in größerem Maße begehbar zu machen. Für AGON sei aber hauptsächlich der vollkommene Schutz der Ruhrauen südlich der Ruhr (Viligst/Ergste) entscheidend. Die Rahmenplanungen für die Renaturierung der Ruhr in diesem Bereich würden dem Fluss eine größere Ausbreitung gönnen und weitere Nutzungen ausschließen.

Matthias Geck vom Projekt Riesenbärenklau Schwerte hat sich in letzter Zeit dem Schutz dieser Wiese, den seine Gruppe vom Bärenklau befreit hat, zur Aufgabe gemacht. Während die Hinweisschilder am Anfang gestohlen worden seien, sei jetzt die Aktion mit Flatterband erfolgreicher. Den Kreis hat er gebeten, dort zwei große Informationstafeln aufzustellen, um den Besuchern eine Orientierung zu geben. Im Übrigen seien auch die Bauern als Pächter der Wiesen nicht in die Planungen eingebunden worden. Er regte an, auf den Ruhrwiesen z. B. Mufflons weiden zu lassen, um vom unbefugten Betreten abzuhalten. Außerdem schlug er vor, parallel zur Ableitung des Mühlenstrangs zur Ruhr hin den Weg zu sanieren, damit diese sinnvolle Verbindung klarer werde und zugleich deutlich würde, dass die Ruhrwiesen nicht zu betreten seien.

Frank Weissenberg vom BUND wies auf die jahrelangen Bemühungen der Bezirksregierung hin, die Ruhr zu renaturieren. Die Planungen seien im vorliegenden Konzept nicht berücksichtig. In der Flussbiegung vor der Rohrmeisterei prallt das Wasser an, daher ist hier die Strömung bei Hochwasser besonders stark. Wie Schmidt stellte er fest, dass wegen der Hochwassergefährdung in der gesamten Aue keine Aufbauten zulässig seien. Es handelt sich um sein sensibles Gebiet, das von Touristen wegen seiner Ruhe geschätzt werde; an der Rohrmeisterei habe der BUND die Nutzung akzeptiert, das müsse aber reichen. Befremdet war er darüber, dass die vom BUND gepachtete und gepflegte Obstwiese im Bereich der Rohrmeisterei in den Planungen als „aufgelassene Obstwiese“ gekennzeichnet sei und überplant worden sei, ohne den BUND darüber überhaupt zu informieren.

Sabine Miehe von der Gruppe Bürgerbeet wies darauf hin, dass im Bereich „Mein Garten“ eine Beteiligung an der IGA auch noch zu einem späteren Termin möglich sei und von der Bürgerbeet-Gruppe erwogen werde.

Bruno Heinz-Fischer (Grüne) nahm die Anregungen dankbar auf. Ökologische Aufwertungen und verbesserte Pflege einzelner Landschaftsteile sei durchaus sinnvoll, solange sie behutsam und angepasst vorgenommen würden. Die Weite der Landschaft, die hier an der Ruhr erfahren werden könne, sei etwas Besonderes und werde von vielen Touristen dankbar wahrgenommen.

Man einigte sich am Schluss darauf, dass man sich in einer Arbeitsgruppe treffen will, in der man weitere Anregungen für eine bessere Planung in diesem Gebiet geben will.

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