Wohnungen statt Wiese am Rande der Altstadt – Leserbrief

Leserbrief zum RN-Artikel „Pferdekämpers Wiese weg, Nordwall-Karree her – Neue Wohnungen für die Schwerter Innenstadt

Der Artikel hätte besser überschrieben werden können: vorletzte innerstädtische Grünfläche soll plattgemacht werden. Wenn so verantwortungslos mit den letzten Grünflächen der Innenstadt umgegangen wird, dann ahnt man schon, wie das weiter geht: schließlich gibt es neben dem Rathaus noch Parks, die man doch genauso gut endlich versiegeln könnte… Dabei steht schon im Klimaschutzkonzept der Stadt Schwerte: „In Ballungsgebieten wird es Beeinträchtigungen durch starke Hitze im Sommer geben – insbesondere in Städten, welche nur über wenige Grünanlagen und Frischluftschneisen verfügen.“

In der Tat, angesichts der klimapolitischen Ignoranz von SPD und Linken im Rat kann man nur in Zynismus flüchten. Aber ganz ernsthaft: es ist völlig unverständlich, wie diese Parteien der Meinung sein können, hier werde etwas gegen den Mangel an preiswerten Wohnraum getan. Es ist doch völlig klar, dass solche Projekte für ältere wohlhabende Menschen gedacht sind, die aus ihrem Eigenheim in der weiteren Umgebung in die Innenstadt ziehen. Und dann vertraut man auch noch dem durchtriebensten Bauträger in Schwerte, der schon bewiesen hat, wie man aus den versprochenen 14 Sozialwohnungen innerhalb kürzester Zeit Eigentumswohnungen machen kann. Übrigens sind in die Rechnung mit 40 neuen Wohnungen noch nicht die 4 Wohnungen eingerechnet, die für das Bauprojekt an der Ostenstraße abgerissen werden sollen.

Bekanntlich will die SPD den Lidl auf den Sportplatz Schützenhof verlagern. Dort könnte man problemlos verlangen, auf den Komplex zwei Geschosse Wohnungsbau zu setzen, wie es in allen größeren Städten, aber auch in Holzwickede, mittlerweile gemacht wird. So hätte man 4000 qm, also mindestens 40 Wohnungen. Lidl will das nicht so gerne. Aber ehe man den leicht lösbaren Konflikt mit Lidl austrägt, vergreift man sich lieber an der Natur. Heute wissen wir, dass die Natur zurückschlagen kann.

Gernot Folkers

Artikel kommentieren

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert. Mit der Nutzung dieses Formulars erklären Sie sich mit der Speicherung und Verarbeitung Ihrer Daten durch diese Website einverstanden. Weiteres entnehmen Sie bitte der Datenschutzerklärung.